Master-Stipendium

 

Das Master-Stipendium richtet sich an Studierende, die ihre Master-Arbeit an einer Mitgliedseinrichtung des CTVB verfassen. Der Bewerbungszeitraum für das Master-Stipendium in der Förderperiode 2015/16 ist bereits abgeschlossen.

Für das Master-Stipendium des CTVB wurde Frau Fenja Nickel ausgewählt. Das Thema ihrer Master-Arbeit lautet „Risikomodellierung von stationären Aufenthalten und Mortalität in Studien zu kardiovaskulären Risikofaktoren“; betreut wird die Arbeit von Frau Dr. Antje Jahn und Prof. Dr. Harald Binder vom IMBEI.


Vorstellung Fenja Nickel

Ich studiere derzeit im vierten Master-Semester Mathematik mit Schwerpunkt Biomathematik an der Hochschule Koblenz. Bereits während meiner Schulzeit interessierte ich mich für mathematische Zusammenhänge, weshalb ich Mathematik als eines meiner Leistungsfächer gewählt und ehrenamtlich als Betreuerin einer Mathe-AG gearbeitet habe. Aus diesem Grund lag die Entscheidung für ein Studium in diesem Bereich nahe. In meinem Masterstudium konnte ich mich auf das Gebiet der Biomathematik spezialisieren und hatte so die Möglichkeit, mein allgemeines Interesse an medizinischen Fragestellungen mit meinem Spaß an der Mathematik zu verbinden. Insbesondere der Themenbereich der klinischen Studien und die damit verbundene statistische Modellierung und Analyse von Daten weckten meine Neugierde. Aus diesem Grund war es mein Wunsch, meine Masterarbeit in diesem Bereich zu schreiben. Darüber hinaus war es mir wichtig, an einer aktuellen und gesellschaftlich relevanten Thematik zu arbeiten, weshalb meine Masterarbeit im Bereich der kardiovaskulären Forschung angesiedelt ist. Konkret werde ich mich mit dem Einfluss mehrfach auftretender Ereignisse auf die Ergebnisse von Studien, die Therapien mit Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung untersucht haben, befassen.

In der kardiovaskulären Forschung sind der Tod und stationär zu behandelnde Komplikationen häufige Endpunkte in klinischen Studien zum Vergleich verschiedener Behandlungsmethoden oder zur Identifizierung kardiovaskulärer Risikofaktoren. Solche Studien werden oft mit klassischen Analysemethoden untersucht, welche lediglich die Zeit bis zum ersten Auftreten einer Komplikation (welche einen stationären Aufenthalt erforderlich macht) beziehungsweise bis zum Versterben des Patienten betrachten. Dabei bleiben Informationen über den Krankheitsverlauf nach einem ersten Krankenhausaufenthalt unberücksichtigt. Etwaige Risikofaktoren, die erst im Verlauf der Erkrankung oder nach einer ersten Komplikation relevant werden beziehungsweise an Relevanz zunehmen, bleiben so unerkannt.

Zu Beginn werde ich eine Literaturrecherche durchführen, um einen Überblick über die Modellannahmen bei der Auswertung aktueller Studien zu bekommen. Ein Ziel meiner Arbeit ist es, verschiedene in der Literatur vorgestellte statistische Modelle auf die Daten aus der thrombEVAL-Studie des Zentrums für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz anzuwenden und die Ergebnisse miteinander zu vergleichen. Es soll insbesondere geprüft werden, inwieweit das Sterbe- und Re-Hospitalisierungsrisiko von vorangegangenen stationär behandelten Komplikationen abhängt und inwieweit dies die statistischen Ergebnisse beeinflusst. Darüber hinaus möchte ich mit Hilfe eines von mir weiterzuentwickelnden Softwarepakets evaluieren, inwiefern Modellmissspezifikationen die Ergebnisse der statistischen Auswertung beeinflussen. Aus allen gewonnenen Erkenntnissen sollen Empfehlungen für die geeignete Modellwahl zur Analyse klinischer Daten hergeleitet werden.