Das CTVB

 

Das Forschungszentrum Translationale Vaskuläre Biologie (Center for Translational Vascular Biology – CTVB) ist eines der drei Forschungszentren der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Das Hauptanliegen des Forschungszentrums ist zum einen die interdisziplinäre Vernetzung der im Bereich der vaskulären Forschung aktiven Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Verbesserung der internationalen Sichtbarkeit und wissenschaftlichen Exzellenz ihrer Arbeit. Zum anderen koordiniert und unterstützt das CTVB interdisziplinäre Projekte, wirbt kooperative Drittmittel ein und fördert Graduierte und Nachwuchswissenschaftler. Innerhalb des CTVB wurde unter Beteiligung der führenden Wissenschaftler der verschiedenen Kliniken der Universitätsmedizin eine enge Zusammenarbeit aufgebaut.

Die meisten Erkrankungen im Herz-Kreislaufbereich haben einen multikausalen Hintergrund. Für die Translation neuer Erkenntnisse in den medizinischen Alltag erfordert dies einen multidisziplinären Ansatz und interaktive Systemmedizin, um die komplexen zugrunde liegenden Mechanismen der Krankheitsentstehung und -entwicklung zu verstehen. Die hohe interindividuelle Variabilität in der Entwicklung und dem Verlauf von Erkrankungen bedarf dabei für den weiteren Fortschritt in der Medizin individualisierter Lösungen für das einzelne Individuum.

Die im CTVB zusammengeschlossenen Einrichtungen der Universitätsmedizin haben zwei national sichtbare Großprojekte mit Alleinstellungscharakter für den kardiovaskulären Forschungsstandort Mainz etabliert: Im klinisch-epidemiologischen Bereich ist mit der Gutenberg Gesundheitsstudie (Gutenberg Health Study GHS) eine Biodatenbank von 15.000 Probanden mit einer für 2017 anvisierten Komplettierung einer 5 Jahres Verlaufsuntersuchung gegeben. Die multiple kardiovaskuläre Phänotypisierung dieser prospektiven Kohortenstudie hat bereits internationale Sichtbarkeit erreicht und grenzt sich national durch die kardiovaskuläre Fokussierung von der Nationalen Kohorte deutlich ab. Die geschaffene umfassende Biodatenbank soll durch zusätzliche Projektförderungen, Rekrutierungen von Nachwuchswissenschaftlern, und Einbeziehung von State-of-the-art kardiovaskulären Imaging nun intensiv beforscht werden. Die maximale Ausnutzung dieser einzigartigen Ressource wird zur internationalen Sichtbarkeit und langfristigen Verankerung des CTVB im bundesgeförderten Standort Rhein-Main des nationalen Netzwerks des Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung (DZHK) wesentlich beitragen.

Mit der Gründung des integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums Centrum für Thrombose und Hämostase Mainz (CTH) wurde eine zentrale Modellstruktur für die translationale klinische Forschung geschaffen und Mainz über das IFB Netzwerk mit wichtigen Grenzbereichen der kardiovaskulären Forschung (Adipositas, Schlaganfall, Transplantation, Sepsis) verbunden. Die Grundstruktur des CTH hat mit seinen verschiedenen Methodenplattformen in der Thrombose- und Gefäßforschung, Intravitalmikroskopie und genetischen Tiermodellen zu einer maßgeblichen Erweiterung der kardiovaskulären Forschung in Mainz geführt.